Die Entwicklungsschleife des Fahrzeugrahmens (Body in white) kann für die Prototypen als abgeschlossen betrachtet werden.

Derzeit findet noch eine Ableitung der 3D-Geometrien in ein 2D-Zeichnungsformat statt, sodass den Lieferanten ein klarer Fertigungsauftrag erteilt werden kann und der Werker, z.B. an der Kantbank, eindeutige Fertigungshinweise erhält. Die Blechstruktur konnte jedoch an allen Schnittstellen zu den Anschlussbauteilen definiert und räumlich bestimmt werden.

Neben den Blechelementen der selbsttragenden Schalenbauweise wurden auch die im Rahmen integrierten Gussanschlüsse des hinteren Fahrwerks abschließend gerechnet und fertigungsgerecht auskonstruiert. Um auch später denkbar größeren Losgrößen gerecht zu werden, wurde bei der Entformungsrichtung der Gussteile sowohl das Sandguss- als auch das in einer größeren Serie kostenoptimalere Kokillengussverfahren zugrunde gelegt. Dies verursachte jetzt keine Mehrkosten, spart jedoch bei der späteren Weiterentwicklung Kosten und Zeit.

Bei dem ersten Fahrerprobungsträger wurden die Bleche des BIW (Body in white) aus Einfachheitsgründen noch nicht geklebt und lediglich miteinander verschraubt. Der jetzt entstehende Rahmen wird geklebt und genietet, wie es auch in der späteren Serie ausgeführt sein wird. Die entscheidende Verbindung des Rahmens geschieht dabei über den Kleber, welcher sich mittlerweile im Automobilbau etabliert hat. Die Nieten tragen zwar auch ein gewissen Teil zur Steifigkeit bei, ihre Hauptaufgabe ist jedoch das positionsgenaue Halten der Bauteile zueinander während der Aushärtephase des Klebers.

In nicht abgedeckten und optisch auffälligen Bereichen werden Hohlstanznieten zum Einsatz kommen, welche die tragenden Bleche nahezu flächenbündig miteinander fügen lassen. Hochwertige Stanzwerkzeuge sind für den professionellen Werkstatteinsatz für Reparatur und Kleinserienfertigung verfügbar und konnten in den letzten Wochen getestet werden. Die Handhabung ist einfach und sauber, die Qualität ist überzeugend.

In den folgenden Tagen erhalten die Lieferanten die Fertigungsaufträge für die Blech- und die Gussteile. Schon aus optischen Gründen sollen die sichtbaren Flächen eine abdunkelnde und vor Korrosion schützende Beschichtung erhalten. Aber auch die Klebeflächen fordern eine gewisse Oberflächengüte, weshalb wir uns für Eloxieren in Mattschwarz als Schutzmaßnahme entschieden haben, was so auch dem Anspruch an Langlebigkeit des TWIKE 5 gerecht wird.

Mehr über den Zusammenbau des BIW und die Entwicklung der angrenzenden Baugruppen findest Du in folgenden Beiträgen.